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Rentable und sichere Geldanlagen? - Streit um “Ampelcheck”


Die Verbraucherzentrale Hamburg darf ihren Ratgeber “Ampelcheck Geldanlage” wieder vertreiben. Das Landgericht Berlin hebt damit den von einem deutschen Versicherungsunternehmen erwirkten Beschluss auf, der eine weitere Verbreitung der umstrittenen Broschüre untersagt.

Nach dem Verständnis der Verbraucherzentrale soll der “Ampelcheck” eine Art Wegweiser für rentable und sichere Geldanlagen darstellen: Mit den Farben Grün, Gelb und Rot werden unterschiedliche Anlageformen auf die Merkmale “Sicherheit”, “Renditechancen”, “Transparenz” und “Liquidität” hin beurteilt. Die Farbe Grün steht dabei nach Angaben der Verbraucherschützer für unbedenkliche oder empfehlenswerte Geldanlagen, bei Rot dagegen drohe Gefahr.

Der Ampelcheck wurde und wird von den Versicherern kritisiert, weil Finanzprodukte, wie etwa die staatliche geförderte Rürup-Rente, dort als “nicht empfehlenswert” dargestellt werden. Der Ratgeber sei zu ungenau und verurteile pauschal bestimmte Anlageformen, die jedoch individuell zu bewerten seien, so ein Argument der Versicherer.

Die Verbraucherzentrale hält ihre Angaben hingegen für berechtigt und fordert die Versicherungswirtschaft auf, ihre Produkte zu verbessern.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) nimmt zum besagten Urteil Stellung und betont, dass das Verbot der Ampelbroschüre lediglich aus formalen Gründen erfolgt sei. In der Sache sei das Gericht den Argumenten der Versicherungswirtschaft gefolgt und habe den Ratgeber aufgrund “mangelnder Objektivität und Neutralität” kritisiert.

Die Verbraucherschützer hingegen freuen sich über die Möglichkeit, nun wieder “offen” über eine Kennzeichnung von Finanzprodukten diskutieren zu können.

© Autor: PE

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